- Start
- >
- Blog
- >
- Seelenweite Buch
- >
- 1 Verstand und Gefühl
- >
- 1.10 Denk-und-Fühl-Rotations-Maschine

Die beiden Hauptakteure im Spiel des Widerstands sind Verstand (Ego) und Gefühle (Emotionen). Beide bedingen sich gegenseitig. Die moderne Coaching-Kultur identifiziert nur den Verstand als Bösewicht und rät, ganz dem Gefühl zu folgen. E-Motion ist gleich Energie in Bewegung wird aus dem englischen ‚energy in motion’ gebildet und ist in dieser Deutung an den Haaren herbei gezogen. Emotionen und Gefühle werden von manchen Menschen als unterschiedliche Dinge wahrgenommen. Ich verwende von nun an beide Begriffe gleichwertig, da sie beide aus derselben Quelle stammen. Beide sind im Hier-und-Jetzt ein Produkt deines Körpers und vor allem deines Verstands.
Den Einfall bezeichnen viele spirituelle Menschen als Ein-Fall und meinen damit, dass das Universum oder die Urseele oder Gott oder Vishnu oder der große Werauchimmer ihnen die Gedanken in den Kopf pflanzt. Sie können gar nichts dafür. So kann man sich natürlich auch aus der Affäre ziehen und braucht keine Verantwortung für seine eigenen Gedanken übernehmen.
Alle Gedanken werden von deinem Verstand produziert. Auch wenn du es so nicht wahrnimmst. Wir besitzen ganz einfach keine Sensoren für die Entstehung von Gedanken im Gehirn.
Dein Verstand produziert immerzu Gedanken, und zwar ganz von selbst. Das ist sein Daseinszweck. Außerdem untermalt er einige dieser Gedanken mit Gefühlen, wie ein Komponist den Film auf der Leinwand mit Musik untermalt, um die Dramatik zu steigern. Das tut er, indem er die Hypophyse dazu anregt, bestimmte Botenstoffe – Hormone genannt – zu produzieren. Diese lösen dann körperliche Reaktionen aus.
Anders herum reagiert der Körper auch ohne Umweg über den Verstand und produziert Hormone. Meistens geschieht dies als Reaktion auf bestimmte Impulse aus den Organen oder auch auf Reize von außen. Beispiele hierfür sind Hunger, Durst, Angst, Sexualtrieb und Bedrohungssituationen, wo der Körper die Reize direkt in Gefühle umwandelt. Dein Verstand wiederum reagiert mit passenden Gedanken, sobald er die Gefühle durch das Nervensystem gemeldet bekommt. Der Zeitraum dazwischen beträgt meist nur eine Tausendstelsekunde. Die jedoch reicht aus, damit wir denken, das Gefühl wäre das Original und die Gedanken seien die Fälschung. Dabei ist es ganz egal, wie herum Gedanken und Gefühle entstehen, denn schlussendlich interpretiert sie dein Verstand auf die jahrelang von dir erlernte Art und Weise. Die psychologische Forschung hat herausgefunden – und das schon vor Jahrzehnten – dass jeder Gedanke nur ein paar Sekunden im Bewusstsein verweilt und von allein wieder geht, so lange du ihn nicht aktiv festhältst.
Ähnlich verhält es sich mit Gefühlen. Der Unterschied hier liegt in Einsteins Relativitätstheorie, die in diesem Zusammenhang darauf hinweist, dass alles, was mit Masse (also Materie) zu tun hat, länger dauert und/oder mehr Energieaufwand benötigt. Je mehr Materie daran beteiligt ist, desto mehr Zeit und Energie musst du aufwenden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Gedanken sind tatsächlich kurze Stimulationsperioden, in denen chemische Botenstoffe auf Quadratmillimeter großen Flächen hin und her geschickt werden und in den Gehirnzellen in Elektrizität, also pure Energie umgewandelt werden. Das geht ganz schnell.
Gefühle wiederum werden durch unterbewusste Gedanken erzeugt, die das Gehirn dazu anregen, Hormone zu bilden. Die Hormone wandern durch lange Blutbahnen in die verschiedenen Körperregionen und lösen in Herz, Lunge, Nieren, Leber, Blase, Milz, Bauchspeichel- und Schilddrüse, den Lymphdrüsen und in Muskeln komplexe Reaktionen aus. Die Chemikalien durchwandern den gesamten Blutkreislauf. Sie müssen erst durch Leber und Milz wieder abgebaut werden, damit die Gefühle verschwinden. Das dauert natürlich viel länger. Wissenschaftler rechnen damit, dass jedes Gefühl ungefähr 3 Minuten bleibt, so lange du es nicht aktiv festhältst.
Ich schildere es dir an dem Beispiel der Rotationsmaschinen, das mir vor einiger Zeit eingefallen ist.
Stell dir vor, du sitzt in einer gigantischen Halle in einem gemütlichen Sessel vor einem riesigen Bildschirm. Rechts und links dahinter steht jeweils eine große, kompliziert aussehende Maschine. Die eine besteht aus vielen Zahnrädern, Keilriemen, Schwungrädern, Spulen und Kondensatoren, Blitze zucken zwischen Kontakten hin und her. In vereinzelten, chemisch aussehenden Teilen, blubbert und dampft es. Die andere sieht aus, wie eine Chemiefabrik mit langen transparenten Schläuchen, Kolben, Glasblasen und extrem vielen Flüssigkeiten in allen erdenklichen Farben. Beide Maschinen arbeiten unaufhörlich zischend, sprudelnd, klappernd und ratternd. Beide Maschinen sind auf der Rückseite durch unzählige Drähte, Mechaniken und Röhren miteinander verbunden. Beide Maschinen haben ganz vorn ein großes Rad mit vielen Fächern. Das Rad zur Rechten enthält in jedem Fach eine kleine Flasche mit der Aufschrift eines Gefühls. Das linke Rad einen Zettel mit Schrift darauf. Auf das jeweils an dir vorbeilaufende Fach ist eine Kamera gerichtet. Die Zettel wischen in hoher Geschwindigkeit an deinem Auge vorbei, während die Gefühlsflaschen immer gut lesbar bleiben. Auf beiden Armlehnen des Sessels befindet sich jeweils ein großer, roter Knopf. Sobald du einen davon drückst, bremst das jeweilige Rad ab und du kannst dir den Inhalt der Fächer genauer anschauen. Du kannst das Rad nicht anhalten, nur verlangsamen. Während du dir den Inhalt des linken Fachs genauer anschaust, beginnt dein Verstand – denn Überraschung! Um nichts anderes handelt es sich bei der linken Maschine – mehr von dem zu produzieren, was du gerade anschaust. Genauso funktioniert es mit der rechten Maschine, die deine Gefühle herstellt. Auch die produziert mehr von den Gefühlen, die im aktuellen Fach liegen. Beide sind konzipiert, (und so funktioniert das ganze Universum), dir mehr von dem zu geben, das du gerne tust und dir lange anschaust. Denn das ganze Universum inklusive deines Körpers, deines Verstands und deiner Emotionen ist darauf ausgelegt, dir das zu geben, was du am meisten magst. Das dokumentierst und zeigst du, indem du dir genau die passenden Gedanken und Gefühle länger anschaust.
Kurz gesagt: Alle Gedanken und Gefühle sind so flüchtig wie Benzin und Alkohol. Sie verschwinden ziemlich schnell, so lange man den Deckel des Fasses offenlässt. Verschließt man den Deckel allerdings, so behält man mehr von dem, was sich in dem Fass befindet.
Das Bild mit den Rotationsmaschinen habe ich deswegen gewählt, da es dir die Gedankenkreise in deinem Kopf und die Gefühlsschwankungen in deinem Körper veranschaulichen.
Was veranlasst dich eigentlich dazu, die roten Knöpfe zu drücken? Schauen wir uns das doch gemeinsam an. Nach deiner Geburt bist du ein fast leeres Gefäß, das nur durch ein paar Chromosomen in der DNS und körperliche Erinnerungen der Familie, aus den Zellflüssigkeiten von Mama und Papa, beeinflusst wird. Du kommst ohne jegliche Eindrücke aus dem Außen zur Welt. Von da an wirst du mit Zeugs vollgestopft. Sinneswahrnehmungen stürmen den Rest deines Lebens auf dich ein und wollen verarbeitet werden. Dies erledigt dein Unterbewusstsein zum größten Teil selbstständig. Ein relativ kleiner Teil, der aus deinem Bewusstsein besteht, beginnt die großen Eindrücke deiner Wahrnehmung zu katalogisieren und zu bewerten. Dies geschieht auf der Basis aller bisheriger Erfahrungen, die du durchlebt hast. Dabei spielt eine riesige Rolle, in welche Familie, in welches soziale Umfeld, in welche Region der Welt und auch, mit welcher Hautfarbe du geboren wurdest. Deine Familie sind die ersten Menschen, die dich mit ihren eigenen Erfahrungen und den Bewertungen ihrer eigenen Wahrnehmung überschütten. Im wahrsten Sinne des Wortes, ganz ehrlich, wie eine Stopfgans, wirst du mit Pseudoweisheiten, Verhaltensregeln, religiösen Theorien, wissenschaftlichen Tatsachen und allem Möglichen anderen Unsinn vollgestopft. Damit sich die Vorstellungen und Weltanschauungen deiner Familie auch wirklich einprägen, wiederholen sie immer und immer wieder denselben Blödsinn. Es handelt sich wirklich um reinen Mist erster Güte. Meist geht es nur darum, nicht aufzufallen, sich nicht in Gefahr zu begeben, zu überleben. Dann kommt die nächste Stufe – die Bewertung des ICH und des DIE ANDEREN, danach geht es darum, wie man am allerbesten lebt. Dass alles, was dir bisher erzählt und eingebläut wurde, absolutes Blendwerk ist, würdest du merken, sobald du ein zweites Mal in ein gänzlich anderes Umfeld geboren würdest und dich an das Erste erinnern könntest. Manche Menschen sprechen davon, dass ihre ganze Welt zusammenbrach, nachdem sie viel reisten oder in andere Länder auswanderten. Die neuen Eindrücke ließen sich nicht mit dem vereinbaren, was sie bisher eingetrichtert bekamen.
Entsprechend all dieser Denkweisen, die dir unfreiwillig mitgegeben wurden, betätigst du deine roten Knöpfe an den Armlehnen der Sessel vor der Rotationsmaschine. Bist du in armen Verhältnissen in Ostasien aufgewachsen, wo ein Menschenleben nichts zählt und es jeden Tag ums nackte Überleben geht, drückst du immerzu die Knöpfe bei den Gedanken und Gefühlen, die mit Mangel und Leid zu tun haben. Wächst du in Beverly Hills als Kind eines Multimilliardärs auf, gibt es weder Mangel noch echtes Leid für dich. Also drückst du deine Knöpfe bei allem, was dir Freude bereitet. Vielleicht empfindest du ab und zu eine diffuse Angst, dass irgendwann alles verloren sein könnte.
Die meisten psychische Leiden entstehen meistens genau aus dem immerwährenden drücken des Knopfs bei denselben niederschmetternden Gedanken. Ausnahmen bilden psychische Krankheiten durch Fehlfunktionen des Gehirns oder tiefsitzenden Traumata. Je häufiger du ihn bei denselben Gedankengängen drückst, desto häufiger produzierst du diese Gedanken. Glaub mir, ich war da und hab mich genau umgesehen. Nach etlichen Jahren der Unter-/Überforderung und Depression habe ich diese Gedanken eingestellt und die Enge überwunden, ohne einen Therapeuten oder sonst jemanden von außen dafür zu nutzen. Einfach durch gezielte Beobachtung meiner Gedanken und die Tatsache, dass ich keine Lust mehr auf den Zustand meines Lebens hatte. Danach durfte ich mein Leben komplett umstellen und ganz neu denken lernen.
Positives Denken zieht unweigerlich positive Ereignisse nach sich, da man die negativen gar nicht mehr so stark wahrnimmt. Eine Veränderung deiner inneren Einstellung verändert tatsächlich die ganze Welt um dich herum, da deine Wahrnehmung und deren Bewertung sich mit verändert. Richtest du deine Gedanken und damit die Bewertung deiner Wahrnehmung auf negative Dinge, fallen dir immer mehr davon auf.
Du umgibst dich am liebsten mit Menschen, die deine Erfahrungen nachvollziehen können und am Besten sogar die Welt genauso erfahren, wie du selbst. Deswegen ist es doppelt schwierig, aus einer Gedanken- und erlebten Welt in die andere zu wechseln, weil sich nicht nur das Gedankengut ändern darf, sondern auch deine Sicht auf die Menschen in deiner Umgebung.
Diese wollen im Normalfall jedoch gerade keine Veränderungen in ihrem Leben, nur weil es dir so geht. Also versuchen sie, dich wieder auf ihre Spur zu bringen. Oder sie verlassen dich, falls du nicht mehr ihre Erfahrungswelt und Einstellungen teilst. Aus so einem Sog herauszukommen ist gar nicht so leicht.
Achtung, die folgenden Schilderungen sind absichtlich überspitzt dargestellt, damit du siehst, wie bescheuert dieses System ist.
Coaches und Psychologen arbeiten mit diesem Gedankeneffekt, indem sie dich – wie einen kleinen Schimpansen – neu programmieren und tanzen lassen. Sie trichtern dir ebenfalls ihre Theorien ein, damit du ein besseres Leben führen kannst und dein Money-Mindset dir endlich genügend Kohle ins Leben zieht. Oder sie verbessern deine Happiness-Einstellung, damit du nur noch Spaß am Leben hast. Jede körperliche und mentale Veränderung lässt sich in spätestens einem Monat erreichen – meist in 21 Tagen. Das ist angeblich der Zeitraum um altgewohnte Muster abzubauen und neue Gewohnheiten zu trainieren. Nun weißt du ja, wie viel Unrat du unterwegs aufgesammelt oder geschenkt bekommen hast. Stell dir mal vor, wie lange es dauert, all das loszuwerden, wenn du jeweils 21 Tage benötigst, um jedes Teil beim Schrotthändler gegen ein neues einzutauschen, das auch nur aus Schrott besteht. Dabei wird noch nicht einmal mit einbezogen, dass deine Umgebung dich aktiv daran hindern wird, dich allzu sehr von dem Menschen wegzuentwickeln, den sie aktiv mitgeprägt hat und deswegen gut versteht. Das dauert noch viel länger als nur 21 Tage. Hier hakt dann die 5-Freunde-Theorie ein. Such dir nur noch Leute, die zu dem passen, wie du sein willst. Die 5 Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst, bilden den Querschnitt deines eigenen Selbst. Was für ein absoluter, hahnebüchener Unsinn! Natürlich hast du mit den Menschen, mit denen du dich umgibst einiges gemeinsam. Aber du bist kein Durchschnitt von irgendwem. Du bist du und so einzigartig, dass da überhaupt keine Durchschnitte existieren. All diesen Quatsch wollen dir die Helfershelfer der Persönlichkeitsentwicklung eintrichtern, denn sie wissen es ebenfalls nicht besser. Eigentlich sind ihre Methoden Wahnsinn, denn du sollst entscheiden, wo du hinwillst und dir entsprechende Menschen aussuchen, die schon da sind. Du sollst nur noch mit den Menschen leben, die dich bestätigen, nicht in Frage stellen und mit dir prima klar kommen. Wie stelle ich sowas an, wenn ich ein mittelloser, sozial benachteiligter, in einem heruntergekommenen Bezirk der Stadt hausender Mensch bin, der Multimillionär werden oder zumindest finanziell bestens ausgestattet sein will. Wo finden all diese Menschen die paar Multimillionäre oder Reichen der Stadt und wie werden sie deren Freund*innen?
Selbst erfolgreiche Menschen zu finden, die sich mit leistungsschwachen, arbeitslosen Umschülern (wie ich in diesem Moment einer bin) abgeben, wird schwierig.
Wie soll ich Erleuchtung erlangen, falls mir danach gerade ist? Wo finde ich erleuchtete Menschen? Laufen die einfach so in den Straßen herum und geben sich lautstark zu erkennen? Und verbringen die dann auch noch die meiste Zeit mit mir? In irgendwelchen Hollywoodfilmen bestimmt, aber im wahren Leben? Schau dir an, welche Mühen und Konsequenzen Menschen aus Kriegsgebieten auf sich nehmen müssen, um in ein sicheres Land zu flüchten. Es kommt niemand, freundet sich mit ihnen an, verbringt die meiste Zeit mit ihnen und bringt sie dann ins gelobte Land. Nein, sie müssen Geld auftreiben und einen Schmuggler finden, der sie auf unsicheren Wegen über die Grenzen schafft. Sie müssen in überfüllten LKWs oder Schiffen ihr Leben riskieren, nur um in ihrer neuen Heimat ausgegrenzt und oft unmenschlich behandelt zu werden. Dort umgeben sie sich mit anderen Flüchtlingen und mehr als überleben ist oft nicht drin. Kein Multimillionär oder Erleuchteter in Sicht, der ihnen aus ihrer Situation hilft.
Solche Szenarien sind aber nicht Teil eines Coachings oder einer Psychotherapie und jeder, der solche Erfahrungen hinter sich hat, würde jeden Therapeuten auslachen, der mit solchem Unsinn daherkommt.
Diese überkommenen Methoden dienen nur einem Zweck: dem Therapeuten und Coach ein Einkommen zu verschaffen und dem Therapierten das gute Gefühl, etwas Sinnvolles für sich zu tun. Dies hat mir tatsächlich ein Psychotherapeut im Ruhestand genau so erzählt. Er macht solche langen Therapien nicht mehr, seit sein Haus abbezahlt ist und seine Kinder ihr eigenes Geld verdienen.
Mit solchen Methoden veränderst du gar nichts. Du tauscht nur ein schrottiges Teil deiner Bewertungsmatrix gegen ein anderes. Und dich nur noch mit 5 Gleichgesinnten Jasagern zu umgeben, beraubt dich der Herausforderungen und der Abenteuer des menschlichen Miteinanders. 5 Menschen als Freund*innen zu haben, die dich alle auf unterschiedliche Weisen hinterfragen, fordern und fördern, ist viel sinnvoller.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte weder Coaches noch Trainer und auch keine Psychologen herabwürdigen. Sie tun ganz sicher ihr Bestes, denn das tun wir alle in jeder Sekunde unseres Daseins. Sie hängen jedoch an einem Punkt fest, der dich nicht weiter bringt und nicht in die Lage versetzen wird, deine volle Seelenweite zu erlangen. Die Seelenweite ist nichts anderes, als die Öffnung deines Verstandes und Körpers zur Seele hin. Eine vollständige Verbindung mit deiner Seele, die gleichzeitig die Quelle deines Wesens ist. Diese Verbindung, die absolute Öffnung, das unumstößliche Urvertrauen, die vollständige Akzeptanz, die umfassende Dankbarkeit und bedingungslose Liebe sind es, die dich zu einem vollständig bewusst lebenden Menschen werden lassen.
Dieses Kapitel ist tatsächlich sehr herausfordernd geschrieben, um dir bewusst zu machen, dass du auf diese Art und Weise womöglich nirgendwo hingelangst, am Allerwenigsten dahin, wo du und deine Seele hin wollen.
Das kannst du für dich selbst feststellen, wenn du dich fragst, was denn dein eigentliches Ziel ist.
Das Ziel, das ganz und gar dir entspricht.
Ich war mir lange Zeit sicher, dass ich es wüsste. Doch als ich es aus einem Seelenimpuls heraus wirklich erfahren habe, war ich so verstört und überwältigt, dass ich monatelang benötigte, um die Erkenntnis zu verarbeiten und den Gedanken überhaupt zuzulassen, geschweige denn, mich ganz und gar darauf einzulassen. Dazu brauchte es noch eine ziemlich anstrengende Krankheit und jede Menge unfassbarer Wunder.