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- 2-5 Tests für Hochsensibilität

Die amerikanische Psychologin Elaine Aron erfasst mit Fragebögen, ob Menschen in dem von ihr definierten Sinne ›highly sensitive‹ sind. Diese Tests finden Sie über eine Internetsuchmaschine unter den Stichworten ›Hochsensibilität‹ und ›Test‹. Sie basieren auf Prinzipien von standardisierten psychologischen Tests, sind jedoch auch umstritten.
Der Fragentest stellt Fragen, die nicht nur Hochsensible mit ›Ja‹ beantworten würden. Punktetests sind hier schon etwas genauer. Es wird den meisten jedoch vorgeworfen, dass die Art der Fragestellung suggeriert, immer Höchstpunktzahlen im rechten Bereich ankreuzen zu müssen. Es gibt hier keine versteckten Kreuzfragen (bestes Ergebnis auf der linken Seite durch Umstellen der Frage).
Des Weiteren testen mittlerweile etliche Psychologen und Psychotherapeuten auf Hochsensibilität. Mir hat ein Psychotherapeut nach zehn Fragen bestätigt, dass ich hochsensibel bin, obwohl das gar nicht Thema der Konsultation war. Es kommt immer darauf an, wie intensiv sich ein:e Therapeut:in mit dem Thema auseinandergesetzt hat und auf welchem Stand das Wissen ist.

Taschenbuch und E-Book
findest du hier.
Ob du diesen Tests und Diagnosen vertraust, liegt bei dir.
Eine andere Möglichkeit liegt darin, die Beschreibungen der Fähigkeiten von Hochsensiblen und Auswirkungen der Hochsensibilität zu lesen und sie mit deiner Situation abzugleichen. Findest du dich hier verstärkt wieder, ist es sehr wahrscheinlich, dass du hochsensibel veranlagt bist.
In der Hochsensiblengruppe, deren Mitglied ich für einige Jahre sein durfte, kamen immer wieder Menschen hinzu, die sich für hochsensibel hielten. Doch im Gespräch mit uns HSP stellten sie fest, dass sie gänzlich andere Voraussetzungen, Herausforderungen und Bedürfnisse besaßen. Auch solche Gespräche können dir also Aufschluss geben. In meiner Beratertätigkeit bin ich schon einigen Menschen begegnet, die dachten, sie hätten ADHS oder besäßen eine (Asperger) autistische Veranlagung. Nachdem ich ihnen die Wesenszüge der Hochsensibilität und die Unterschiede zu ADHS und Autismus beschrieben hatte, fanden sie sich in der Hochsensibilität wider.
Abschließend ist es mitunter nicht ganz einfach, sich selbst einzuordnen. Oft ist auch dies ein längerer Prozess, in dem man sich mit unterschiedlichen Facetten des Themas beschäftigt und irgendwann zu einem für sich eindeutigen Ergebnis kommt.
Fakt ist: Findest du dich in etlichen Beschreibungen in diesem Buch wieder und kommst du mit den Hilfestellungen gut zurecht, die ich dir mitgebe, dann tritt für dich eine Erleichterung deines Lebens ein. Das ist das oberste Ziel. Dann ist die Definition dessen, wer, wie oder was du bist vollkommen unerheblich.